Keine Scheu! Es ist wichtig, mit Nachbarn, Postboten, Spaziergängern und anderen zu sprechen, um sie zu informieren und mögliche Hinweise zu erhalten. Die Suche sollte idealerweise allein oder zu zweit erfolgen, da größere Gruppen das Tier verängstigen und die Wahrnehmung eines leisen Miauens oder Bellens erschweren könnten. Verstecke wie Garagen, Keller oder Gartenhäuser sollten gründlich durchsucht werden. Dabei ist es wichtig, selbst mit dabei zu sein, denn vor allem Katzen wagen sich meist nicht aus ihrem Versteck, wenn Fremde dort nachsehen. Alternativ kann es hilfreich sein, darum zu bitten, mögliche Verstecke für etwa 30 Minuten offen zu lassen, ohne dass sich jemand in der Nähe aufhält, damit die Katze „reine Luft wittert“ und in Ruhe von selbst herauskommt. Wir wissen, die aktive Suche des Menschen ist entscheidend für den Erfolg der Suche, jedoch ist es ebenso wichtig, immer wieder Pausen einzulegen und vor allem zu schlafen. Denn gerade im Schlaf, wenn der Verstand ruht, können wichtige Impulse oder Informationen von den Tieren direkt in das Tagesbewusstsein des Menschen gelangen.

Nachts, wenn es ruhiger wird und die Geräusche des Tages verstummen, können wir Menschen die Rufe des Tieres besser wahrnehmen. Zudem kann es sein, dass sich ein verängstigtes Tier nachts sicherer fühlt, mutiger wird und sich eher bemerkbar macht oder sich sogar aus seinem Versteck wagt, wenn es den Geruch oder die Stimme seines Menschen wahrnimmt. Für die Suche in der Nacht oder an dunklen Orten sollte eine Taschenlampe mitgenommen werden.

Besonders Hunde kehren oft an den Ausgangspunkt ihres Verschwindens zurück. Dieser Ort sollte unbedingt mehrmals aufgesucht und so gut wie möglich beobachtet werden. Ein getragenes Kleidungsstück, das den Geruch des Menschen trägt, kann dabei helfen, das Tier aus seinem Versteck zu locken. Im Idealfall findet das Tier so zurück in sein Territorium. Auch unter Autos, in Gebüschen und, soweit möglich, in Bäumen sollte nachgeschaut werden. Wenn es möglich ist, kann es hilfreich sein, sich draußen mit einem Buch hinzusetzen und laut daraus vorzulesen. Eine vertraute Stimme kann dabei helfen, das Tier zu beruhigen und es zu ermutigen, sich von selbst zu nähern, wenn es in der Nähe ist. Wenn Wohnungskatzen aus dem Fenster oder vom Balkon gestürzt sind, befinden sie sich meist noch in der Nähe. In diesem Fall ist es ratsam, draußen einen geschützten Platz einzurichten. Die unmittelbare Umgebung sollte gründlich abgesucht werden, wobei auch eine weiträumige Suche wichtig ist, da Tiere Strecken von bis zu 20–30 km zurücklegen können.

Es ist ratsam, Tierärzte, Tierkliniken und Tierheime in der Umgebung sowie Tasso und weitere Tiersuchorganisationen zu benachrichtigen, eventuell sogar die Polizei (wichtig: nicht über die Notrufnummer, sondern über die jeweilige Dienststelle) und örtliche Jäger. Ebenso sollte das Verteilen von Suchplakaten mit den wichtigsten Daten (Foto, Beschreibung des Tieres, Ort des Verschwindens) in Erwägung gezogen werden. Persönliche Daten oder der Name des Tieres sollten nicht auf den Plakaten angegeben werden, um Betrug zu vermeiden (Tasso hat hier weitere Informationen und Möglichkeiten einer Plakaterstellung). Bei der Verteilung der Plakate können Freunde und Familie großartig helfen. Denn die Suchplakate sollten an gut frequentierten Orten verbreitet werden, zu denen das Tier durch die eigene Geruchsspur nicht geführt werden darf, um es nicht in Gefahrensituationen zu bringen.

Auch wenn es schwerfällt, es ist entscheidend, selbst ruhig zu bleiben und mit einer klaren, liebevollen Stimme laut nach dem vermissten Tier zu rufen. Denn Tiere spüren die Energien ihrer Menschen und könnten durch zu starke Reaktionen vielleicht noch mehr Angst bekommen. Wenn das Tier gefunden wird, ist es wichtig, sich ihm sanft, leise und behutsam zu nähern, um es nicht zu verschrecken.